Kidou Senshi Gundam: Thunderbolt (2015)

Eine dunkle Gundam Serie für älteres Publkum, die aus der kurzen Laufzeit eine Menge rausholt. Die 4 Episoden erzählen weniger eine Geschichte, als dass sie ein aus dem Zusammenhang gerissenes, aber durchaus imposantes Gemälde voller Leid und Zerstörung malen. Der Zuschauer findet sich mitten in einer Schlacht wieder, die bereits seit längerer Zeit andauert und auch nach dem Abspann der letzten Folge weitergehen wird. Über die Hintergründe der Schlacht erfährt man im Grunde nichts; dies wird bewusst als Stilmittel so gehandhabt.

Dies bedeutet freilich nicht, dass es keine strukturierte Handlung mit einem Anfang und einem Ende gibt. Diese gibt es durchaus und jedenfalls ich empfand sie als angemessen und das Ende - als zufriedenstellend. Die Charaktere werden angesichts der Kürze der Laufzeit angemessen in Szene gesetzt und haben sogar gewisse Tiefe. Die übliche pazifistische Gundam Botschaft wird hier mit großem Nachdruck, aber auch ohne Vorschlaghammer vermittelt.

Technisch ist die Serie sehr ordentlich, die Kämpfe sind gut animiert, die Hintergründe haben tollen Detailgrad. Die Untermalung mit Jazz Musik ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal, das besondere Erwähnung verdient.

Kenntnisse aus dem Gundam Universum sind für das Anschauen nicht notwendig.

Fazit: Anschauen lohnt sich. Die knapp 60 Minuten sind schnell vorbei und bieten ausreichend Inhalt und vor allem Gundam Kämpfe. Wer seine Animekost nur mit einer Prise Humor und Leichtigkeit mag, sollte allerdings verzichten, denn davon hat die Serie nichts.

Seit über drei Dekaden erfreut sich das Gundam-Franchise einer großen Beliebtheit. Wo soll man nur bei so vielen Titeln nur anfangen und welche sollte man eher meiden? Meine Empfehlung für ein gelungenen Einstieg wäre die kurze Serie Thunderbolt. 4 Episoden mit je einer Laufzeit von etwa 15 Minuten, die hochwertig produziert sind, zeigen was in den guten Gundam Teilen drin stecken kann, auch wenn Thunderbolt nicht unbedingt ein "klassischer" Gundam ist. Was bekommt man geboten?

Gundam für Erwachsene mit ein hohen Detailgrad in den Zeichnungen, grandiose Jazz-Musik, sehr gute Animationen und Kämpfe. Zudem sind trotz der Kürze die Charaktere sehr sympathisch und handeln nachvollziehbar. Eine facettenreiche Handlung wie man es aus einigen anderen Gundam Teilen kennen mag, gibt es hier genauso wenig wie ein Anfang oder Ende. Man bekommt als Zuschauer die Facetten des schon vorherigen laufenden Krieg mit sein angerichteten Chaos, den Schmerz und der Zerstörung zu tun.
Besonders hervorzuheben sind bei Thunderbolt das technische Niveau und die erzeugte Atmosphäre, welchen diesen kurzen Anime rundum zu einer sehenswerten Empfehlung machen.

Eine düstere Zeichnung über den Krieg, die Verluste seiner Kameraden und ein klein wenig Romanze. An der technischen Inszenierung sind kaum Raum frei für Kritik und die Handlung rundet sich selbst erstaunlicherweise in solch einer kurzen Zeit gut ab.

Ein nüchterner Gundam ohne Teenie-Drama

Würde man eine ganze Gundam-Serie im Stil von Thunderbolt produzieren, sie würde mit ziemlicher Sicherheit zu den besten Serien dieser Marke gehören. Hier setzt man auf das, was man sich eigentlich allgemein oft für Anime wünscht: Erwachsene Figuren, nüchternerer Stil und eine dramatische, aber nicht überzogene Handlung. Trotz der Kürze und ein paar Anlaufschwierigkeiten schafft man es den Figuren ausreichend Farbe zu verleihen und die Darstellung des Krieges fällt durch ihre ausgeprägte Nüchternheit und Düsternis auf, welche sich in auch in merklicher Resignation auf die Charaktere niederschlägt. Der Kampfschauplatz wird als Ort ohne echte Helden präsentiert, an dem alle versuchen auf ihre eigene Weise den Terror des Krieges zu überstehen. Damit gibt sich Thunderbolt schon in seiner Kürze differenzierter, als es viele normale Serien tun.