PilopVIP
#1Das Remake von Kino no Tabi stellte mich vor die Frage: Sind meine Erinnerungen an den Vorgänger nur verklärt? Hat sich mein Geschmack geändert? Oder ist diese Neuauflage tatsächlich merklich weniger gelungen als die erste Adaption? Diese Frage vollständig zu beantworten ist wohl nicht möglich, aber der Umstand bleibt, dass mein Fazit hier merklich nüchterner ausfällt als früher.
Wenn ich mir heute meinen Kommentar zum Vorgänger durchlese – an den ich mich nur noch schemenhaft erinnern kann – dann finde ich dort eigentlich ebenfalls schon die Schwächen der Serie aufgelistet: Drastik statt Subtilität. Gehetzte Episoden. Nur bedingt glaubwürdige Figuren etc. Insofern wundert es mich gerade selbst, dass dort am Ende eine 4-Sterne-Wertung zustande kam. Auffällig ist allerdings, dass ich Kinos pragmatischen, egozentrischen Charakter dort noch als Pluspunkt angesehen habe, während ich ihre Darstellung in der Neuauflage als eine der größten Schwächen betrachte. Hier wirkte ihr Verhalten auf mich in erster Linie befremdlich und mitunter auch widersprüchlich. Man findet schlicht keinen Zugang zu ihr, was durchaus auch eine Schuld des Aufbaus der Serie ist. Die Anordnung der Episoden hat man hier die Fans der Vorlage entscheiden lassen. Statt eines vernünftigen Aufbaus, der wohl auch Kinos Charakter kontinuierlicher ausgeleuchtet hätte, ist dadurch eine eher willkürlicher Aneinanderreihung von Fanfavoriten herausgekommen, womit Nichtkenner der Vorlage eher auf der Strecke bleiben. Dadurch, dass die einzelnen Folgen in sich geschlossene Geschichten erzählen, ist dieser Aufbau prinzipiell nicht unmöglich, aber die Darstellung von Kino leidet dann doch sehr darunter. Das führt dann auch dazu, dass mir jene Episoden, in denen andere Figuren im Vordergrund stehen, in der Regel merklich besser gefallen haben. Insgesamt haben die Geschichten dann durchaus interessante Ansätze, scheitern aber nicht selten an der letztendlichen Ausführung und es sind eher jene Episoden, in denen man sich inhaltlich weniger ambitioniert gibt, die am Ende mehr überzeugen.
Fazit:
Die Neuauflage leidet unter den gleichen Schwächen wie ihr Vorgänger, hat aber weniger Stärken um das auszugleichen. Vor allem Kino als Figur befremdet mehr als interessant zu sein. Nichtsdestotrotz schafft es auch diese Serie immer wieder auch ganz interessante Szenarien zu bieten, die gemeinsam mit jenen Episoden, die andere Figuren in den Mittelpunkt stellen, dann auch noch die Durchschnittswertung retten. Meine Erwartungen an die Serie waren – vielleicht auch aufgrund verklärter Erinnerungen – jedenfalls merklich höher, weshalb der Anime für mich doch auch eine Enttäuschung war.
Wenn ich mir heute meinen Kommentar zum Vorgänger durchlese – an den ich mich nur noch schemenhaft erinnern kann – dann finde ich dort eigentlich ebenfalls schon die Schwächen der Serie aufgelistet: Drastik statt Subtilität. Gehetzte Episoden. Nur bedingt glaubwürdige Figuren etc. Insofern wundert es mich gerade selbst, dass dort am Ende eine 4-Sterne-Wertung zustande kam. Auffällig ist allerdings, dass ich Kinos pragmatischen, egozentrischen Charakter dort noch als Pluspunkt angesehen habe, während ich ihre Darstellung in der Neuauflage als eine der größten Schwächen betrachte. Hier wirkte ihr Verhalten auf mich in erster Linie befremdlich und mitunter auch widersprüchlich. Man findet schlicht keinen Zugang zu ihr, was durchaus auch eine Schuld des Aufbaus der Serie ist. Die Anordnung der Episoden hat man hier die Fans der Vorlage entscheiden lassen. Statt eines vernünftigen Aufbaus, der wohl auch Kinos Charakter kontinuierlicher ausgeleuchtet hätte, ist dadurch eine eher willkürlicher Aneinanderreihung von Fanfavoriten herausgekommen, womit Nichtkenner der Vorlage eher auf der Strecke bleiben. Dadurch, dass die einzelnen Folgen in sich geschlossene Geschichten erzählen, ist dieser Aufbau prinzipiell nicht unmöglich, aber die Darstellung von Kino leidet dann doch sehr darunter. Das führt dann auch dazu, dass mir jene Episoden, in denen andere Figuren im Vordergrund stehen, in der Regel merklich besser gefallen haben. Insgesamt haben die Geschichten dann durchaus interessante Ansätze, scheitern aber nicht selten an der letztendlichen Ausführung und es sind eher jene Episoden, in denen man sich inhaltlich weniger ambitioniert gibt, die am Ende mehr überzeugen.
Fazit:
Die Neuauflage leidet unter den gleichen Schwächen wie ihr Vorgänger, hat aber weniger Stärken um das auszugleichen. Vor allem Kino als Figur befremdet mehr als interessant zu sein. Nichtsdestotrotz schafft es auch diese Serie immer wieder auch ganz interessante Szenarien zu bieten, die gemeinsam mit jenen Episoden, die andere Figuren in den Mittelpunkt stellen, dann auch noch die Durchschnittswertung retten. Meine Erwartungen an die Serie waren – vielleicht auch aufgrund verklärter Erinnerungen – jedenfalls merklich höher, weshalb der Anime für mich doch auch eine Enttäuschung war.