- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
Den Anime habe ich kürzlich abgeschlossen udn ich komme nicht drumrum, ein paar Worte dazu zu verlieren.
Banana Fish ist anfänglich unscheinbar, jedoch entpuppt sich eine ziemlich gute Story, die leider von schwachen Charakteren und merkwürdigen Beziehungen geprägt ist. Und dennoch konnte er mich halbwegs überzeugen, allein wegen der Brutalität und dem Menschenekel, den dieser Anime in mir erzeugt hat.
Charaktere
Ich fang mal mit dem meiner Ansicht nach schwächsten Punkt an. Die Charaktere sind anfänglich gut aufgestellt, und jeder hat seinen Platz... irgendwie. Problematisch wird es, wenn dann unser Hauptduo eine latente homosexuelle Freundschaft aufbaut. Was gut beginnt und Platz für Charakterentwicklung bietet (was bei unserem Japaner letztenendes leicht genutzt wurde), verfällt in ein reines Cringefest. Die Dialoge sind teilweise echt unnatürlich. Schnell kamen in mir Zweifel auf, ob das von einem Mann geschrieben wurde, weil die Dialoge in keiner einzigen Männerfreundschaft so zu finden sind.
Ich will hier weder homophob noch frauenfeindlich wirken, man kann dies so machen wie es Akimi Yoshida (ich habs sofort gegooglet und es ist wirklich eine Frau) in ihrem Manga/Anime (hab den Manga nicht gelesen) gemacht hat, aber das ist einfach Wunschdenken einer Frau über Männerfreundschaften.
Ein weiteres Problem ist der Hauptcharakter Ash. Ash wird während des Voranschreitens der Geschichte immer mehr zum gottgleichen Protagonisten. Irgendwann erfährt man, dass er megaschlau, er gut zielen kann und sonstige Skills und wundervolle Hobbys hat und das zum Trotze seiner tragischen Vergangenheit. Er ist ein perfekter Mann. Er sieht gut aus, ist groß und gut gebaut.. Er ist ein Traum jeder Frau. Hier sieht man wieder, dass eine Frau am Werk war. Mir hats einfach gestunken, dass dieser schier perfekte Mensch künstlich hochgepusht wurde, um seine Verletzlichkeit hervorzuheben. Damit hat man den Japaner (2. Hauptcharakter) gezwungenermaßen eingebunden. Ash schafft es immer wieder, unmögliche Dinge möglich zu machen.. Und das, weil er einfach perfekt ist.
Leider das Schwächste an der Serie...
Handlung
Die Handlung hingegen zeigt eigentlich, wie gut die Mangaka gearbeitet hat. Es geht um Gangster, Drogen, Kinderpornographie, Macht und Korruption. Ash, der eine extrem schwierige und ekelhafte Kindheit hatte, sträubt sich gegen seinen Peiniger, einem Drogenbaron, um seinen Bruder zu rächen. Dabei will er herausfinden, wer oder was Banana Fish ist, ebendieser Begriff, den sein Bruder dahinstottert.
Inmitten tauchen japanische Journalisten auf, um einen Junggangster a la Ash zu interviewen. Dabei werden sie immer weiter reingezogen, Ash und Eiji werden immer gebundener (meiner Ansicht nach zu gebunden...). So viel zum Plot.
Das Konzept "Banana Fish" ist ein schöner Aufhänger und schafft es, immer Druck in der Story zu halten. Es passiert immer wieder was neues. Meist kann man dem folgen, was als nächstes kommt, da dies in sich schlüssig bleibt.
Die Mischung aus amerikanischem Gangstermillieu und investigativer Arbeit hat bis zum Schluss überzeugen können.
Musik und Animationen sind mittelmäßig bis gut. Es sticht nicht besonders heraus, aber man glaubt nie, dass die Produktion billig oder gar hingerotzt wurde.
Fazit
Letztendlich bleibt zu sagen, dass Banana Fish ein schöner Anime ist mit kalter und brutaler Weltanschauung. Die Handlung hat sich zwar mit den Charakteren gebissen, für einen "amazon and chill"-Marathon kann man sich Banana Fish anschauen. Wären die Charaktere nicht dauerhaft unrealistisch (platonische homoerotische Freundschaft, oder wie man das nennen kann), hätte der Anime einiges besser enden können.
Meiner Meinung nach sind 3,5 Sterne in Ordnung und verdient.