Nomad: Megalo Box 2 (2021)

Die erste Staffel gefiel mir super. Diese zweite Staffel ist deshalb natürlich Pflicht. Ich hatte aber Bedenken, ob eine zweite Staffel überhaupt funktioniert, weil die Story für mich nach dem Ende der ersten Staffel fertig erzählt war. Es funktioniert! Diese Stimmung, dieser Zeichenstil ... ich war schon wieder mittendrin, so als wäre eine zweite Staffel von vornherein die logische Konsequenz gewesen. Junk Dog ficht seine Kämpfe nun unter dem Namen »Nomad« aus. Ihm geht's aber dreckig. Solche Bilder sind jedenfalls traurig mit anzusehen. In Sportanimes kommt es häufig vor, dass der Protagonist am Boden ist, aber das ist kein Vergleich zu dieser depressiven Stimmung. Der Boxkampf war auch wieder super. Von dieser Dynamik könnten sich viele Ganbatte eine Scheibe abschneiden. Aus der ersten Staffel hat man noch Gansaku Nanbu gesehen. Vom Champion Edison Liu hat man kurz etwas gehört. Dieser war der Schüler von Yuuri. Ich schätze, man wird noch vieles von ihm zu sehen bekommen.

Die Fortsetzung knüpft sich problemlos an die 1. Staffel der Serie an, welche eigentlich ein abgeschlossenes Kapitel der ganzen Underdog-Geschichte war. Der Anime Megalo Box 2: Nomad allerdings behält seine bestechende Retrooptik sowie seine ernstzunehmende, glaubwürdige Handlungsstränge mit Bravour wie eh und je bei, was es an der Stelle schon mal definitiv lobenswert ist. Man erlebt mit Junk Dog aka "Gearless Joe" den Aufstieg & Fall eines Underdogs, allerdings in dem "Fall" nun seinen Absturz.

5 Jahre ist es jetzt her, als Junk Dog einen glorreichen Sieg gegen Yuri errungen hatte, und der sieht seinem Ich von damals nicht ähnlich, der Joe, der früher in der 1. Staffel vor Kampfgeist nur so gesprüht hatte bzw. über sich hinaus wuchs trotz Widrigkeiten.
Mittlerweile schon sieht man ihn als Boxer unter dem Namen "Nomad" umherstreifen scheinbar ohne ein konkretes Ziel oder Perspektive zu haben, der seinen Frust/seine Unzufriedenheit mit Alkohol und Pain Killers runterspült und in Selbstmitleid badet. Zudem ist er von leichten Halluzinationen begleitet, da in seinem Kopf sein ehemaliger Boxtrainer Gansaku Nanbu ab und zu in Erscheinung tritt. Und zwar der einäugige Gansaku Nanbu, so wie Junk Dog ihn seit dem Kennenlernen in Erinnerung hat, ehe sein Boxtrainer mit seinem einzigen Augapfel seine Schulden beglich in der 1. Staffel. Der Junge ist in einer Sackgasse gelandet.

Bei dem bekam ich das mulmige Gefühl, dass er den Tod sucht, wie er sich zugrunde richtet mit zu viel Alkohol und Schmerzmitteln und wie er beim Boxen trotz seiner gefährdeten Gesundheit auf das Ganze geht. Bin auf weitere Folgen gespannt, was eigentlich in seiner Vergangenheit vorgefallen ist, wie sich das noch entwickeln wird und ob Joe wieder beim Sinnen kommt.

Design, Stimmung, mega, Story und charaktere die Lust auf mehr machen. Folge 1 gefiel mir direkt erheblich besser als Staffel 1, die auch gut war. Bei Staffel 1 kann ich mich jetzt nicht wirklich an eine charakterliche Entwicklung erinnern, war meine ich alles "nur" wie kämpft mein gegner, welche tricks nutzt der, wie wird meine (kampf)Technik besser. hier verspricht mir Folge 1 zumindest deutlich mehr inneren Konflikt.

5Jahre danach. Optik und Stil passen,der Rest ist halt nicht wirklich verständlich aber man brauchte einen Aufhänger,damit es weitergeht,jetzt ist er wieder ganz unten.