"Akira" ist unbestritten einer der größten Meilensteine im Anime-Universum!!! Kein anderes Werk hat bis zum Erscheinen von Ghost In The Shell (der nächste Meilenstein) die weitere Entwicklung des Genres so nachhaltig beeinflusst. Der Manga „Akira" war der erste Manga, der in Deutschland veröffentlicht wurde. Der Anime, der erste, der bei uns ins Kino kam.
Zu den Animationen: Es versteht sich natürlich von selbst, dass der Film zeichnerisch mit heutigen Animes nicht mithalten kann. Was dabei oft vergessen wird, ist der fehlende Einsatz von Computer und Folien-Technik. „Akira" ist tatsächlich einer der letzten Animes, der komplett von Hand gezeichnet wurde. Und mit diesem Wissen erscheinen die Animationen des Klassiker auch in einem anderen Licht. Angefangen, mit den Hintergründen, die in ihrer Qualität den heutiger Animes in nichts nachstehen, sind es vor allem die hervorragend umgesetzten Actionsequenzen die den Zuschauer in Erstaunen versetzten. Rauchentwicklungen, Schüsse, Explusionen, Fahrzeugbewegungen, die Motorik der Akteure, fallende Glasplitter Und - Und - Und . . . Alles wurde sehr realitätsnahe, und physikalisch korrekt mit einer unglaublichen Detaildichte umgesetzt. Erreicht wurde dies durch die Anzahl der Einzelbilder. Denn während eine normale Bildsekunde aus 24 Einzelbildern besteht, bestritt man für „Akira" den gigantischen Aufwand, satte 36 Bilder pro Sekunde zu zeichnen.
Beim Sound ging man ebenfalls keine Kompromisse ein. Kristallklar vernimmt der Zuschauer eine Fülle von vielseitigen Umgebungsgeräuschen den kompletten Film hindurch, wie das Beispiel einer Bar-Szene veranschaulicht: Schritte auf Parkett, eingeschenkter Alkohol, tuschelnde Gäste, Motorengeräusche von der Straße, Musik aus einer Jukebox, das Knarren der Tür usw..
Die Musik des Film unterstreicht mit einer Mischung aus Marsch und Oper die göttlich-apokalyptische Stimmung des Animes. Während in ruhigeren Szenen kaum Musik zum Einsatz kommt, was man als angenehme Verschnaufpause zwischen spannenden Actionszenen werten kann.
Die alte deutsche Synchronisation von 1988 weicht natürlich vom Original ab, doch sorgen die bereits damals hervorragenden Sprecher für echten Lauschgenuss. Anlässlich einer DVD-Neuauflage im Jahre 2005 gab Panini eine neue Snychronisation in Auftrag, die viel wortgetreuer ist, als die Damalige. Auf diese Weise wird der komplexe Plot um einiges verständlicher. Allerdings war Panini so schlau und engagierte dafür nur erstklassige und bekannte Synchronsprecher, die auch die neue Synchro zu einem Hörgenuss machen.
Die Atmosphäre des Animes setzt von Anfang an auf die düstere Seite der menschlichen Schöpfungskraft. Neo-Tokyo ist ein verdreckter und übersättigter Moloch und nur der Gipfel eines verrottenden Eisbergs. Der gewinnbringende Aufschwung ist vorbei. Regierungsgegner versuchen mit Terroranschlägen die Regierung zu beeinflussen. Da Regierung selbst unfähig und durch und durch korrupt ist, weiß auch die Bevölkerung nicht, auf wessen Seite sie sich schlagen soll. So kommt es immer öfter zu Demonstrationen, die immer mehr in gewalttätige Ausschreitungen enden. Angeheizt wird die Stimmung Weltuntergangs-Predigern, die endlich das reinigende Feuer herbeisehnen. Dazwischen sind die Loser und Vergnügungssüchtigen, die sich einfach treiben lassen und miese Rocker-Banden die sich aus Langeweile prügeln, bestehend aus Jugendlichen, die keine Perspektive haben. Alles in allem ergibt sich eine hässliche Welt, in der Keiner leben möchte.
Das Szenario wirkt deswegen so bedrückend, weil es trotz der Futuristik sehr realistisch gestaltet wurde. So blickte man bereits beim Entwerfen des Drehbuches auf die Nachkriegs-Ära Deutschlands und Japans.
Die Charaktere des Films sind ebenfalls nicht das, was man sich als klassische Helden oder Bösewichte vorstellt. Die Grenzen sind hier zunächst verschwommen und klären sich erst im Laufe der Zeit zwischen gut und böse auf. Ein genauer Blick auf das Umfeld unserer Akteure macht es sehr nachvollziehbar, warum man in so einer kalten Welt nur zu einem fiesen Arschloch mutieren kann und sich zu Banden zusammenrottet. Es ist die einzige Möglichkeit sich zu behaupten. Alleine ist man verloren. Für Kaneda und Tetsuo ist ihre Gang sogar eine Art Familienersatz, in der es gilt zusammenzuhalten! Doch während Kaneda versucht, sich trotz seiner beschissenen Lage ein bißchen Menschlichkeit zu bewahren; hadert Tetsuo sehr mir seinem Schicksal und bricht schließlich unter der Last seiner neugewonnenen Göttlichkeit zusammen. Der unausweichliche Konflikt scheint also von vornherein bereits vorprogrammiert.
Die düstere Story des Animes beschäftigt sich mit der unbändigen Schöpfungskraft des Menschen, und wie sie auch zu dessen Fluch geraten kann. Der spannende Konflikt zwischen Kaneda und Tetsuo ist eigentlich nur eine explosive Nebenhandlung in einem moralischen Lehrstück über den angeborenen Hang zum Größenwahn, der in jedem Menschen steckt. Dabei sind Tetsuo`s Handlungen und Motivationen stellvertretend für die gesamte Spezies Homo Sapiens.
Fazit: Bei einer Entstehungszeit von fast Vier Jahren setzte man bei diesem Anime-Film auf Qualität, die der Manga vorgab. Der Film ist ein MUSS für jeden Anime-Fan, aber auch Anhängern sozialkritischer Sience-Fiction-Hammer wie „Blade Runner" durchaus zu empfehlen. Jedem sei auch angeraten den Manga zu lesen, der noch wesentlich komplexer und sozialkritischer ist als der Anime. Zudem enthüllt der Manga das eigentlich Ende der Geschichte, denn er wurde erst 1990 fertig gestellt.
Zu den Animationen: Es versteht sich natürlich von selbst, dass der Film zeichnerisch mit heutigen Animes nicht mithalten kann. Was dabei oft vergessen wird, ist der fehlende Einsatz von Computer und Folien-Technik. „Akira" ist tatsächlich einer der letzten Animes, der komplett von Hand gezeichnet wurde. Und mit diesem Wissen erscheinen die Animationen des Klassiker auch in einem anderen Licht. Angefangen, mit den Hintergründen, die in ihrer Qualität den heutiger Animes in nichts nachstehen, sind es vor allem die hervorragend umgesetzten Actionsequenzen die den Zuschauer in Erstaunen versetzten. Rauchentwicklungen, Schüsse, Explusionen, Fahrzeugbewegungen, die Motorik der Akteure, fallende Glasplitter Und - Und - Und . . . Alles wurde sehr realitätsnahe, und physikalisch korrekt mit einer unglaublichen Detaildichte umgesetzt. Erreicht wurde dies durch die Anzahl der Einzelbilder. Denn während eine normale Bildsekunde aus 24 Einzelbildern besteht, bestritt man für „Akira" den gigantischen Aufwand, satte 36 Bilder pro Sekunde zu zeichnen.
Beim Sound ging man ebenfalls keine Kompromisse ein. Kristallklar vernimmt der Zuschauer eine Fülle von vielseitigen Umgebungsgeräuschen den kompletten Film hindurch, wie das Beispiel einer Bar-Szene veranschaulicht: Schritte auf Parkett, eingeschenkter Alkohol, tuschelnde Gäste, Motorengeräusche von der Straße, Musik aus einer Jukebox, das Knarren der Tür usw..
Die Musik des Film unterstreicht mit einer Mischung aus Marsch und Oper die göttlich-apokalyptische Stimmung des Animes. Während in ruhigeren Szenen kaum Musik zum Einsatz kommt, was man als angenehme Verschnaufpause zwischen spannenden Actionszenen werten kann.
Die alte deutsche Synchronisation von 1988 weicht natürlich vom Original ab, doch sorgen die bereits damals hervorragenden Sprecher für echten Lauschgenuss. Anlässlich einer DVD-Neuauflage im Jahre 2005 gab Panini eine neue Snychronisation in Auftrag, die viel wortgetreuer ist, als die Damalige. Auf diese Weise wird der komplexe Plot um einiges verständlicher. Allerdings war Panini so schlau und engagierte dafür nur erstklassige und bekannte Synchronsprecher, die auch die neue Synchro zu einem Hörgenuss machen.
Die Atmosphäre des Animes setzt von Anfang an auf die düstere Seite der menschlichen Schöpfungskraft. Neo-Tokyo ist ein verdreckter und übersättigter Moloch und nur der Gipfel eines verrottenden Eisbergs. Der gewinnbringende Aufschwung ist vorbei. Regierungsgegner versuchen mit Terroranschlägen die Regierung zu beeinflussen. Da Regierung selbst unfähig und durch und durch korrupt ist, weiß auch die Bevölkerung nicht, auf wessen Seite sie sich schlagen soll. So kommt es immer öfter zu Demonstrationen, die immer mehr in gewalttätige Ausschreitungen enden. Angeheizt wird die Stimmung Weltuntergangs-Predigern, die endlich das reinigende Feuer herbeisehnen. Dazwischen sind die Loser und Vergnügungssüchtigen, die sich einfach treiben lassen und miese Rocker-Banden die sich aus Langeweile prügeln, bestehend aus Jugendlichen, die keine Perspektive haben. Alles in allem ergibt sich eine hässliche Welt, in der Keiner leben möchte.
Das Szenario wirkt deswegen so bedrückend, weil es trotz der Futuristik sehr realistisch gestaltet wurde. So blickte man bereits beim Entwerfen des Drehbuches auf die Nachkriegs-Ära Deutschlands und Japans.
Die Charaktere des Films sind ebenfalls nicht das, was man sich als klassische Helden oder Bösewichte vorstellt. Die Grenzen sind hier zunächst verschwommen und klären sich erst im Laufe der Zeit zwischen gut und böse auf. Ein genauer Blick auf das Umfeld unserer Akteure macht es sehr nachvollziehbar, warum man in so einer kalten Welt nur zu einem fiesen Arschloch mutieren kann und sich zu Banden zusammenrottet. Es ist die einzige Möglichkeit sich zu behaupten. Alleine ist man verloren. Für Kaneda und Tetsuo ist ihre Gang sogar eine Art Familienersatz, in der es gilt zusammenzuhalten! Doch während Kaneda versucht, sich trotz seiner beschissenen Lage ein bißchen Menschlichkeit zu bewahren; hadert Tetsuo sehr mir seinem Schicksal und bricht schließlich unter der Last seiner neugewonnenen Göttlichkeit zusammen. Der unausweichliche Konflikt scheint also von vornherein bereits vorprogrammiert.
Die düstere Story des Animes beschäftigt sich mit der unbändigen Schöpfungskraft des Menschen, und wie sie auch zu dessen Fluch geraten kann. Der spannende Konflikt zwischen Kaneda und Tetsuo ist eigentlich nur eine explosive Nebenhandlung in einem moralischen Lehrstück über den angeborenen Hang zum Größenwahn, der in jedem Menschen steckt. Dabei sind Tetsuo`s Handlungen und Motivationen stellvertretend für die gesamte Spezies Homo Sapiens.
Fazit: Bei einer Entstehungszeit von fast Vier Jahren setzte man bei diesem Anime-Film auf Qualität, die der Manga vorgab. Der Film ist ein MUSS für jeden Anime-Fan, aber auch Anhängern sozialkritischer Sience-Fiction-Hammer wie „Blade Runner" durchaus zu empfehlen. Jedem sei auch angeraten den Manga zu lesen, der noch wesentlich komplexer und sozialkritischer ist als der Anime. Zudem enthüllt der Manga das eigentlich Ende der Geschichte, denn er wurde erst 1990 fertig gestellt.