My Girl (2006)

Eine Geschichte über Familie, Trauer und Liebe, über einen Mann und seine ihm unbekannte kleine Tochter, die mich trotz fehlenden persönlichen Bezugs, emotional berührt, wie es nur selten Erzählungen geschafft haben.


So melancholisch, traurig und gleichzeitig voller Hoffnung und Freude, ist die Geschichte über den jungen Masamune, der nach dem Tod seiner großen Liebe völlig unvorbereitet damit konfrontiert wird, dass er eine fünfjährige Tochter mit ihr hat. So treffen zwei Menschen aufeinander, die außer ihrer Erinnerung an den gleichen geliebten Menschen keine Verbindung miteinander haben, die letztlich aber gerade dadurch zusammengeschweißt werden. Gezeigt wird nun wie sich Masamune und natürlich auch Koharu auf diese neue Situation einstellen müssen, wie er sich überfordert und doch glücklich fühlt und sie froh ist eine neue Bezugsperson zu haben, gegenüber der sie ihre tapfere Fassade auch mal fallenlassen kann. Neben der Entwicklung der Beziehung der beiden zueinander, wird durch Masamunes Situation, aber auch durch andere Schicksale, der vorurteilsbelastete Umgang der japanischen Gesellschaft mit Themen wie Alleinerzieher, ungewollte Schwangerschaften und Ähnlichem angesprochen und anhand der von den negativen gesellschaftlichen Reaktionen Betroffenen für mehr Toleranz und Verständnis appelliert.

Was den Manga jetzt für mich besonders macht ist, dass er, um es mal kitschig auszudrücken, schafft mein Herz zu bewegen und zwar deutlich mehr als andere Werke. Die melancholische Grundstimmung in Masamunes Leben, seine und Koharus Erinnerungen an ihre glücklichen Zeiten mit der verstorbenen Geliebten und Mutter, ihre Trauer über den Verlust und gleichzeitig das für beide neue Zusammenleben, das ihnen Hoffnung gibt. So tragisch die Geschichte ist, so schön ist sie doch und so positive Botschaften kann sie vermitteln.

Abschied nehmen ist nicht leicht. Jeder Mensch geht anders damit um. Nachdem Kazama vor 5 Jahren von seiner großen Liebe Youko verlassen wurde und nichts mehr von ihr gehört hat, da sie fürs studieren ins Ausland gehen wollte, werden ihre Bande durch ihre gemeinsame Tochter wieder erneuert, nachdem Kazama erfahren muss das Youko bei einem Unfall ums Leben gekommen ist.

Es ist eine Geschichte über das zusammen kommen einer Familie, die sich vorher nicht kannte, mit der Zeit sich aber kennen lernt und aneinander bindet. Es wird die traurige, schöne und zugleich glückliche Entwicklung ihrer Beziehung geschildert, wie Kazama sich damit plötzlich konfrontiert sieht, sich um seine fünfjährige Tochter zu kümmern, ebenso wie Koharu lernen muss sich ihre neue Bezugsperson anzuvertrauen. Gerade durch die Erinnerung an den verloren gegangenen geliebten Menschen schweifen die beiden zusammen.

Die große Stärke des Manga ist seine Schlichtheit. Es ist also nicht nur der sehr schöne Zeichenstil und das einzigartige und bezaubernde Charakterdesign von Sumomo Yumeka, welche mich an diesen Manga bindet, sondern auch die einfache, schlichte und doch treffende Erzählung, sowie ihre Geschwindigkeit. So traurig auch die Anfangssituation beginnen mag, nimmt der Manga ein mit auf eine Reise das Glück und die Freuden im Leben für sich zu entdecken.