Zeichnung: | 10 |
Action: | 5 |
Humor: | 8 |
Spannung: | 7 |
Ecchi: | 10 |
Wer meinen Kommentar zum ursprünglichen Manga kennt, der weiß, dass ich den Spin-Off bzw. Nachfolger Darkness unmöglich so unparteiisch beurteilen kann, wie es sich eigentlich gehört. Nichtsdestotrotz möchte ich versichern, ein Höchstmaß an Objektivität zu bewahren.
Was gibt es Neues? Nachdem To-LOVE-ru aufgrund einer sowohl persönlichen wie auch rechtlichen Fehde Kentaro Yabukis vorzeitig beendet wurde, geht nun das Spin-Off Darkness an den Start. Anders als der Vorläufer legt Darkness seinen episodenhaften Charakter weitestgehend ab und konstruiert eine bisweilen eher düstere Geschichte um die Hauptakteure Yami und Momo sowie Neuling Mea. Quasi als Steilvorlage für Schamlosigkeiten der Güteklasse S+ dient der Konflikt zwischen Momo und Mea, die sich beim Versuch, einerseits einen Harem um Ecchi-Dauermagnet Rito zu errichten, andererseit Yami zurück zu ihrem Erschaffer zu bringen, des öfteren ins Gehege kommen.
Getreu dem Motto „Sex sells“ geizt Darkness vor allem mit einem nicht, und das sind, wer hätte es gedacht, hochgradig schlüpfrige Darstellungen, die so knapp an der Klippe zum Hentai-Abgrund liegen, dass es einem bei jedem neuen Kapitel den Atem verschlägt. So freizügig und verrucht wie nie zuvor werden insbesondere Prinzessin Momos feucht-fröhliche Fantasien „erarbeitet“. Trotz ihrer vermeintlich jungen Jahre mit der sexuellen Energie von drei Tiger Woods ausgestattet, treibt Momo jedermanns Puls in Sekunden auf Rekordhöhen. Manche absichtlich etwas undeutlich dargestellten Szenen, vor allem aber Kapitel 3 und 7, machen klar, dass sie es nicht bei einem Panty Shot oder angeknabberten Nippel belässt. Die, wie soll ich sagen, „körperliche Interaktion“ begibt sich auf ein Terrain, das meines Wissens nicht einmal die beiden zuvor genannten Werke in einer solchen Bildgewalt wiedergeben. Mit der verlängerten, nun einmonatigen Produktionsdauer gehen auch doppelt so lange Kapitel und viel umfangreichere Ecchi-Szenen einher. Und durch einen Wechsel des Magazins gibt es nun auch keine Unterschiede zwischen den Freien Kapiteln und den Tankobon mehr. Alles, was sichtbar sein soll, ist auch sichtbar. Spielraum für Fantasien... wenig.
Ein kritisierbares Überbleibsel des alten To-LOVE-ru (TLR) ist der „Catwalk“-Charakter der Serie. Ein Mädchen nach dem anderen wird vorgeführt, in der Regel eines pro Kapitel. Die ehemaligen Hauptcharaktere Lala und Haruna treten dabei aus verschiedenen Gründen völlig in den Hintergrund. Lala, einerseits, hat ihr Hauptziel erreicht, als Rito ihr am Schluss von TLR seine Gefühle darlegt. Haruna hingegen muss aus ernsteren Gründen das Feld räumen. Dazu muss man wissen, dass Haruna auf Yabukis Ex-Frau basiert. Nach einer Klage auf die Rechte an diesem Charakter sowie einer nie bezifferte Zahlung Yabukis an seine Ex ist demselben vermutlich jegliche Lust an dieser Figur vergangen. Streng genommen aber kein Problem, da Lala und Haruna in den jüngeren Umfragen und bei steigender Mädchenzahl ohnehin nie die beliebtesten Chars waren.
Mittlerweile sind alle Hauptanwärter auf einen Stammplatz in Ritos Liebespolygon aufgetaucht. Mit Yami (Stoische Biowaffe), Momo (Vollblutvamp), Mea (Teilzeit-Yandere), Nana (Super-Tsundere), Run (Popsternchen), Yui (Defrosting Icequeen) und schließlich Ritos kleiner Schwester Mikan (Kyon) steht ein kontrasreicher Cast für dutzende weitere Kapitel in den Startlöchern. Angesichts der Tatsache, dass Darkness mit deutlich mehr Handlung versehen werden soll als das alte TLR darf man sich Hoffnungen machen, dass Autor Hasemi Zeichner Yabuki eine Story an die Hand gibt, die qualitativ an den Erfolg von wenigstens Futagami Double, wenn schon nicht Black Cat, anknüpfen kann.
Fazit: Bringt Kinder und Moralapostel aus der Schussbahn, denn Darkness ist eine regelrechte Offenbarung (Doppeldeutigkeit beabsichtigt). Durch die ungleich höhere zeichnerische Qualität und größere Detailgenauigkeit als Ecchi üblicherweise besitzen, erzeugt To-LOVE-ru Darkness knisternde Erotik auf einem sagenhaften Level, ohne sich dabei auf Kiss x Sis’sche Ekelkomponenten wie Urin und Schambehaarung verlassen zu müssen. Alte und neue Charaktere lassen den Leser schon nach wenigen Kapiteln in der Geschichte aufgehen. Auch wenn Fans von Black Cat noch immer darüber meckern dürften, mehr Ecchi als Action zu bekommen, und so manch einem Leser das, Angesichts der zuweilen arg grenzwertigen „zwischenmenschlichen Kontakte“, sehr niedrige Alter einiger Charaktere (12-15 Jahre) auf den Magen schlagen dürfte: Darkness ist ein ABSOLUTES MUSS für jeden Fan von Yabuki und von Ecchi schon mal sowieso. Den Platz Eins auf meiner Manga-Fav-Liste wird diese Serie so schnell sicher nicht räumen!
To-LOVE-ru Darkness… 10 von 10 fragwürdigen Papiertuch-Boxen in Ritos Zimmer sind nicht genug, um den vielversprechendsten Ecchi aller Zeiten angemessen zu würdigen.