Hana yori Dango (1997)

Eigentlich hat man es beim Film zu Hana Yori Dango nicht wirklich mit einem Film zu tun, zumindest wenn man von der Länge ausgeht, denn es sind gerade mal 30 Minuten, die man hier geboten bekommt. Also handelt es sich eher um eine Bonusepisode, die auffällig vom Original abweicht, denn anstatt die Geschichte weiterzuführen oder etwas zu zeigen das vorher übersprungen wurde, spielt sich die Handlung in einem alternativen Universum ab. Ganz nett, aber mehr auch nicht.

Die Charaktere bleiben zwar gleich und auch der Konflikt des Animes wurde vereinfacht übernommen, doch die Figuren bekleiden nun ganz andere Rollen. Dadurch wirkt der Film wie ein Neuanfang und bei der kurzen Spielzeit kann man natürlich auch keine ausgearbeitete romantische Geschichte erwarten. Deswegen legt der Film die Romantik gleich ganz beiseite und zeigt stattdessen eine kleine Ganbatte-Story im Tanzmillieu. Für einen Fan des Originals ganz nett, aber nichts das man sich unbedingt ansehen muss und das gilt erst recht für die, die den Anime nicht kennen.

Viele Anime-Serien beinhalten ja standardmäßig einen absolut nervigen Charakter, was aber möglicherweise quotenmäßig vorgeschrieben ist.

In "Hana yori Dango" allerdings treten sie gleich hordenweise auf. Dem Format dieses Films (vom Format her: eher OVA) ist es geschuldet, dass dieser Umstand hier nicht so sehr ins Gewicht fällt wie bei der Serie. Wobei einiges wohl auch auf die Macho-Kultur der 50er Jahre geht (irgendwo zwischen James Dean und West Side Story).
Der Gleichberechtigung wird dann insofern Rechnung getragen, als dass die weiblichen Charaktere sich großteils mindestens so bescheuert benehmen wie die sichtlich testosterongeplagten Jungs.

Und da liegt auch der Grund, warum ich bei der Serie nach 4 Folgen entnervt das Handtuch geworfen habe…