Und in eine weitere Episode aus der Kategorie »Tut sich mit deplatziertem Humor absolut keinen Gefallen«.
Die Folge beginnt außerhalb des finsteren Glibberhaufens mit ein Gespräch zwischen
Elias,
Mikhail Renfred und
Alice. Während letztere immer noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt ist, wird man aus Mikhail auch nicht viel schlauer: Ja, er hat seinen Arm verloren, doch warum? Das dürften alles Fragen für später sein, schließlich sind beide als Nebenfiguren eingetragen. Aber gut, viel Zeit zum Palavern bleibt eh nicht, denn
Chises Seelenaustreibung setzt ein und so ziehen die zwei ab, ohne das man nun erfährt, was sie eigentlich mit dem Klopps im Tümpel vorgehabt haben. Ach ja:
Molly hat auch überlebt.
Im Anschluss wurde mir erneut klar, dass die wahre Stärke der Serie darin liegt, wenn ihre zwei Hauptfiguren Zeit für sich haben – oder zumindest nicht von beknackten Nebenfiguren zu Scherzeinlagen genötigt werden. Chise hat ihr Magieeinsatz sichtlich erschöpft, doch bis sie die selige Ohnmacht erfasst, darf man als Zuschauer noch erleben, wie Elias ungemein sachlich (bzw. emotionslos) erklärt, wofür er Chise braucht, nämlich nur für die Befriedigung seiner Neugier, sondern für das Verständnis der menschlichen Emotionen. Oder besser gesagt: Er als Mischwesen, das nirgendwo so richtig hineingehört, will menschlicher werden.
Das alles geschieht, bevor wir den Episodentitel zu sehen bekommen: »The Faerie Queene« (übrigens der Titel
echter Literatur). Chise schläft im Wald, denn dort funktioniert Magiegeneration offenbar besser (sie schläft seit 2 Wochen, hat aber nur ein luftiges Kleidchen an?), aber das ist vermutlich nur Vorwand dafür, dass Elias, Chise und auch der Priester
Simon plötzlich Besuch von der Feenkönigin
Titania bekommen können. Deren Auftritt erinnerte mich glatt an den Titel eines Weihnachtslieds … wie lautete der doch gleich? »Süßer die Glocken nie schwingen«? Keine Ahnung, ich war im Musikunterricht nie der Aufmerksamste …
Während ihr Besuch offenbar nur aus Neugierde geschah und für mich mehr oder weniger in Ordnung ging, wollte ich mir beim Auftritt des albernen
Oberon direkt an die Stirn fassen – mit »ungestüm« hatte das nicht viel zu tun. Und nachdem die erste unpassende Slapstick-Szene überstanden war, der Knülch sich plötzlich von einer anderen Seiten zeigte und für ein stark inszenierte und gut animierte Szene sorgte, sodass ich schon Hoffnung schöpfte, gab’s gleich die nächste Slapstick-Einlage, die sich auch noch in die Länge zog … und bislang am unpassendsten war, wie ich fand. Das muss doch alles nicht sein; irgendeinen Mehrwert bietet das jedenfalls nicht, sprich: Die Serie wäre ohne besser dran …
Und dann wieder eine Szene zwischen Elias und Chise, die deren sonderbares, aber eben irgendwie faszinierendes Verhältnis beschreibt. Davon gerne mehr, ebenso wie von Chise Charakterentwicklung, die langsam deutlich wird, denn erfreulicherweise überwindet sie allmählich ihre Todessehnsucht: Nicht nur interessiert sie sich nun dafür, wie lang sie dank ihres »Sleigh beggy«-Daseins noch zu leben hat, sie hofft auch darauf, dass Elias’ Experiment (sie länger leben zu lassen) gelingt.
Fazit: Die Folge war wie ein Teller Gulasch mit einigen unlöslichen Schokostückchen – das passt einfach nicht zusammen.
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Nomen est omen.