Die größte Schwäche der meisten Animes mit kämpfender Mädchengruppe ist für mich die fehlende Substanz. Natürlich kann die Geschichte ruhig leichtherzig sein, das ist mir sogar lieber als "dark and edgy", aber das schließt eine zusammenhängende Handlung ja nicht aus. Auch Release the Spyce ist lange Zeit zu episodisch. Es geht eben vor allem ums Niedlich-sein. Außerdem hat es mich mal wieder geärgert, dass die Beziehungen zwischen den Spioninnen nur Köder gewesen sind, das ist bei Animes mit Mädchengruppe leider schon fast obligatorisch.
Release the Spyce handelt von einer geheimen Organisation, die Mädchen von der Straße zusammenfängt, sie unter Drogen setzt und anschließend in einen potentiell tödlichen Kampf schickt!
Spaß beiseite – auch wenn das gar nicht so unwahr ist wie es klingt – der Anime bietet eine mit Japan-Ninja-Klischees eingefärbte Agentenserie im Stil der „Cute Girls fighting Things“-Serien, die sich inhaltlich keinen groben Schnitzer erlaubt, einem aber eigentlich auch keinen Grund gibt sie zu schauen. Die Figuren sind zwar ganz sympathisch, aber halt auch komplett generisch und die Handlung hat genau eine einzige interessante Entwicklung, deren Effekt letztendlich aber auch verpufft. Es wird bei mir sicher auch schon durch Übersättigungserscheinungen verstärkt, aber mein Eindruck von der Serie ist eigentlich, dass sie insgesamt ziemlich uninteressant ist und sich höchstens zur Berieselung vor dem Einschlafen eignet. Klingt hart, aber mir fällt eben wirklich nichts ein, was an der Serie irgendwie Auffällig genug wäre, um es als Argument zu erwähnen sie zu schauen. Selbst beim Schreiben meiner Eindrücke über sie hat es nur für einen Kommentar gereicht statt einer Rezension. Wer sie schaut, dem wird quasi nicht wehgetan, da eben auch keine gravierenden Schwächen vorhanden sind, aber zu mehr reicht es halt nicht.