Asane編集
#1Ach ja, ein Isekai. Hatten wir ja schon lang nicht mehr.
Diesmal zwei Welten, die miteinander verbunden sind, und zwischen denen Personen mit bestimmten Eigenschaften unter bestimmten Umständen wechseln können.
Einiges an der Welt der Jetztzeit erinnert an Shinkai, die makellosen Hochglanzansichten (ohne allerdings die typische Wärme auszustrahlen), die Protagonisten, die immer ein klein wenig zu distanziert und auch ein wenig zu erwachsen rüberkommen und es dem Zuschauer ein wenig schwer machen, Empathie und Interesse aufzubauen.
Die Gegenwelt vereint typische Fantasy-Elemente, sowohl ästhetisch-architektonisch wie auch seitens der Bevölkerung, wo nichts ausgelassen wird, was man nicht auch von Mittelaltermärkten kennen würde. Es schwirrt und wuselt geradezu von Mägden in linnen Röcken, von rauflustigen Söldnern in zwielichtigen Kaschemmen, von Bürgern, Händlern und Soldaten samt etlichen fremdartigen und tierähnlichen Wesen. Hier findet dann natürlich auch ein entsprechender Stilwechsel statt, weg von der immer etwas sterilen und unpersönlichen Großstadtkulisse hin zu der leuchtenden, farbenfrohen Geborgenheit eines Sehnsuchtsortes, wo die Welt noch in Ordnung ist.
All das wirkt wie typischer Ghibli (die Frauen und Mädchen folgen fast durchweg dem Schönheitsideal der Miyazaki-Filme), als sei "Iblard Jikan" eine Vorstudie dazu gewesen. Immerhin: die Kulisse bietet zwar ziemlich viel prototypisches Mittelalter, aber auch einige bemerkenswerte Abweichungen wie beispielsweise das Fantasy-Barock des Schlosses, das mit viel altägyptischen Elementen, Jugendstil à la Antoni Gaudì und Art Déco durchsetzt ist.
Das Auge ist so damit beschäftigt, diese pralle Schönheit aufzusaugen, dass man möglichweise gar nicht richtig bemerkt, wie dünn die erzählte Geschichte eigentlich ist. Große Überraschungen bleiben genauso aus wie drastische Gewaltdarstellungen, man möchte wohl auch das Prädikat "Familienfilm" nicht riskieren.
Und weil das so ist, sind auch die Soldaten der königlichen Wache nicht unbedingt die hellsten und agieren mehr so auf Räuber-Hotzenplotz-Niveau. Damit niemand ernstlich erschrecken muss. Den zentralen "Twist" riecht man von weitem, die Indizienlage ist nicht übermäßig kompliziert, und der Teil des Publikums, der das Grundschulalter noch nicht verlassen hat, wird die Logikbrüche, die sich ganz besonders am Ende des Films auftun, wohl gar nicht bemerken.
Die Filmmusik, die Ghibli-Hauskomponist Joe Hisaishi beigesteuert hat, verhält sich eher unauffällig, vermeidet allzu episches Auftreten und große Gesten, bleibt aber immer passend. Was man vom Ending-Song nicht unbedingt behaupten kann. Auch da hat man versucht, sich was von den letzten Shinkai-Filmen abzuschauen, was nach Meinung des Rezensenten wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt. Mir jedenfalls haben sich die Zehennägel hochgerollt.
Keine Frage, die Darstellung ist optisch auf höchstem Niveau, die Einfälle der Regie, wie man Leben und Dramatik in die Sache bringt, sind's auch, die Animation sowieso; und trotzdem fehlt etwas, um völlig glücklich damit zu sein. Das mag an den immer etwas distanziert wirkenden Personen liegen, an der etwas zu glatten Darstellung oder manch allzu plötzlich eintretenden Rettungen aus höchster Gefahr mittels Magie sowie den am Ende sich ergebenden Logikfehlern.
Trotzdem: ein schöner Film, der bei Massenszenen gerne auf CG vertraut, dies aber durch schnelle Gegenschnitte in herkömmliche Animationen gewissermaßen kompensiert. Man kann hier gerne den analytischen Verstand etwas schleifen lassen, denn das Auge allein ist genug mit Sehen beschäftigt.
Diesmal zwei Welten, die miteinander verbunden sind, und zwischen denen Personen mit bestimmten Eigenschaften unter bestimmten Umständen wechseln können.
Einiges an der Welt der Jetztzeit erinnert an Shinkai, die makellosen Hochglanzansichten (ohne allerdings die typische Wärme auszustrahlen), die Protagonisten, die immer ein klein wenig zu distanziert und auch ein wenig zu erwachsen rüberkommen und es dem Zuschauer ein wenig schwer machen, Empathie und Interesse aufzubauen.
Die Gegenwelt vereint typische Fantasy-Elemente, sowohl ästhetisch-architektonisch wie auch seitens der Bevölkerung, wo nichts ausgelassen wird, was man nicht auch von Mittelaltermärkten kennen würde. Es schwirrt und wuselt geradezu von Mägden in linnen Röcken, von rauflustigen Söldnern in zwielichtigen Kaschemmen, von Bürgern, Händlern und Soldaten samt etlichen fremdartigen und tierähnlichen Wesen. Hier findet dann natürlich auch ein entsprechender Stilwechsel statt, weg von der immer etwas sterilen und unpersönlichen Großstadtkulisse hin zu der leuchtenden, farbenfrohen Geborgenheit eines Sehnsuchtsortes, wo die Welt noch in Ordnung ist.
All das wirkt wie typischer Ghibli (die Frauen und Mädchen folgen fast durchweg dem Schönheitsideal der Miyazaki-Filme), als sei "Iblard Jikan" eine Vorstudie dazu gewesen. Immerhin: die Kulisse bietet zwar ziemlich viel prototypisches Mittelalter, aber auch einige bemerkenswerte Abweichungen wie beispielsweise das Fantasy-Barock des Schlosses, das mit viel altägyptischen Elementen, Jugendstil à la Antoni Gaudì und Art Déco durchsetzt ist.
Das Auge ist so damit beschäftigt, diese pralle Schönheit aufzusaugen, dass man möglichweise gar nicht richtig bemerkt, wie dünn die erzählte Geschichte eigentlich ist. Große Überraschungen bleiben genauso aus wie drastische Gewaltdarstellungen, man möchte wohl auch das Prädikat "Familienfilm" nicht riskieren.
Und weil das so ist, sind auch die Soldaten der königlichen Wache nicht unbedingt die hellsten und agieren mehr so auf Räuber-Hotzenplotz-Niveau. Damit niemand ernstlich erschrecken muss. Den zentralen "Twist" riecht man von weitem, die Indizienlage ist nicht übermäßig kompliziert, und der Teil des Publikums, der das Grundschulalter noch nicht verlassen hat, wird die Logikbrüche, die sich ganz besonders am Ende des Films auftun, wohl gar nicht bemerken.
Die Filmmusik, die Ghibli-Hauskomponist Joe Hisaishi beigesteuert hat, verhält sich eher unauffällig, vermeidet allzu episches Auftreten und große Gesten, bleibt aber immer passend. Was man vom Ending-Song nicht unbedingt behaupten kann. Auch da hat man versucht, sich was von den letzten Shinkai-Filmen abzuschauen, was nach Meinung des Rezensenten wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt. Mir jedenfalls haben sich die Zehennägel hochgerollt.
Keine Frage, die Darstellung ist optisch auf höchstem Niveau, die Einfälle der Regie, wie man Leben und Dramatik in die Sache bringt, sind's auch, die Animation sowieso; und trotzdem fehlt etwas, um völlig glücklich damit zu sein. Das mag an den immer etwas distanziert wirkenden Personen liegen, an der etwas zu glatten Darstellung oder manch allzu plötzlich eintretenden Rettungen aus höchster Gefahr mittels Magie sowie den am Ende sich ergebenden Logikfehlern.
Trotzdem: ein schöner Film, der bei Massenszenen gerne auf CG vertraut, dies aber durch schnelle Gegenschnitte in herkömmliche Animationen gewissermaßen kompensiert. Man kann hier gerne den analytischen Verstand etwas schleifen lassen, denn das Auge allein ist genug mit Sehen beschäftigt.