Oniisama e … (1991)

Diese Episode hat nichts weiter zu bieten – als nur die Schülerschaft die weiter Rei und Kaoru anhimmelt und Nanako, die sich ängstigt als Rei sie nicht zu erkennen scheint, aber es ist eine bedeutende Episode in Bezug auf Handlungsfortschritt. Diese Episode verdeutlicht genau, wie Nanakos Beziehung zu Takehiko aus ihrer Perspektive aussieht – seine Perspektive hat sich für uns noch nicht vollständig entfaltet – und zeigt uns die Auswahl der „Sorority“-Kandidatinnen und den Beginn des daraus resultierenden Mobbings.

Ich frage mich irgendwie sinnlos, ob Nanako Takehiko immer noch in Form von Briefen oder sogar E-Mails über ihr tägliches Leben schreiben würde, wenn diese Serie heute neu animiert werden würde. Ihr Wunsch, über ihr alltägliches Leben so zu schreiben, dass garantiert wird, dass jemand es liest – ohne dass er eine Antwort braucht, nur zu wissen, dass es von jemandem gelesen wird, der es versteht, ohne unbedingt in ihr Leben involviert zu sein – ist so ziemlich das Bloggen von heute im Internet. Ich dachte: „Mann, Nanako, es ist ihm egal, welche Outfits du in der vergangenen Woche an jedem Tag getragen hast.“ Aber dann fiel mir ein, dass ich schon Beiträge in persönlichen Blogs gelesen habe, die genau dies beinhalteten. Grundsätzlich, wenn Oniisama e neu animieren würde, würde Nanakos Aufforderung zu Takehiko lauten: „Bitte sei mein Bruder! Ich möchte, dass du mein Tumblr liest. Du musst es niemals kommentieren oder so, lies es einfach.“

Ich kann verstehen, dass Nanako einen großen Bruder idealisiert. Ich mag den Kontrast zwischen ihrer Perspektive, den Geschwisterbeziehungen und der von Tomoko, die ein tatsächliches Geschwister hat.

Wir sehen in dieser Episode, dass Rei und Kaoru sich nahe genug sind, um sich auf eine Weise zu foppen, was sie mit keinem der anderen Schülerinnen tun können, die sie entweder idealisieren oder (in Reis Fall mit Fukiko) einschüchtern. Ich shippe sie nicht wie ihre Klassenkameradinnen, aber ich mag ihre Beziehung zueinander.

Wie erwartet ist die Auswahl der „Sorority“-Kandidatinnen eine Katastrophe. Die Schwesternschaft beschränkt sich auf die Auswahl von zehn neuen Mitgliedern. Kaoru lehnt Fukikos Einladung ab. Nanako und Mariko sind auch zwei der Kandidatinnen, was Aya, eine Figur die so sehr damit geprahlt hat das sie ausgewählt werden sollte, veranlasst, Mariko wegen ihres familiären Hintergrunds und Nanako wegen ihres nicht außergewöhnlichen Charakters anzugreifen.

Mariko revanchiert sich indem sie sie schlägt. Fukiko ist das Nächste, was diese Serie einem als Gegnerin nach Aya zu bieten hat, aber sie hat einen Sinn für Ehre und ist eine Art Badass, als sie Aya als schlechte Verliererin ausweist, was sie die Chance kostet Kaorus Platz einzunehmen.

Obwohl Mariko anhänglich und manipulativ zu diesem Zeitpunkt in der Serie sein kann – als würde sie Tomokos Freundschaft mit Nanako zu ersetzen wollen –, fühle ich mich schlecht, wenn über sie wegen ihres Vaters Müll geredet wird. Ich habe zugegebenermaßen auch gelacht, wie dreist sie in dieser Folge versucht hat Tomoko zu ersetzen.

Im Ernst, Mariko scheint eine gute Darstellung von jemandem zu sein, der schon so lange ein seltsames Zuhause hat, dass sie sich nicht ganz sicher ist was normal ist – auf gute Weise normal – und es herausfinden muss um normal funktionierende Beziehungen zu anderen Leuten haben zu können. Ich sympathisiere mit Mariko.

Wie auch immer, Nanako ist schockiert über das Durcheinander, das sie durch ihre Auswahl verursacht hat, wird aber von Tomokos Jubel beflügelt.

Wie wir sehen konnten als Nanako wieder an Takehiko schreibt, ist Nanako nicht blindlings optimistisch, ein „Sorority“-Kandidatin zu sein. Sie erwartet nicht, dass in der nächsten Folge etwas großes passiert, aber wer würde das tun?