resdaynスーパーバイザー
#1Chronicles of the Heroic Knight ist ein gediegenes High-Fantasy-Epos klassischer Prägung mit allem was der Genrefreund sich in so einem Werk wünscht: tapfere Ritter, feuerspeiende Drachen, finstere Schwarzmagier, machthungrige Despoten sowie reichlich Gefechte mit Schwertern und Zauberei, alles eingebettet in eine packende Story. Als Grundlage diente ein großer Manga-Zyklus, der schon für den Vorgänger Pate gestanden hat, so dass sich zu eben jener OVA einige Parallelen in der Handlung zeigen. Teile des Plots entwickeln sich aber anders, außerdem wartet die TV-Serie mit deutlich mehr bzw. anderen Charakteren auf und erzählt die Geschichte detaillierter.
Die männliche Hauptrolle nimmt wie in der OVA zunächst wieder der junge Ritter Parn ein. Leider war dieser bereits damals der langweiligste Charakter der Serie und hat eben diese Eigenschaft in die TV-Fassung mitgenommen. Er wird später durch den Knappen Skar abgelöst, der aber fast in jeder Hinsicht eine Kopie von Parn zu Anfang der OVA ist. Mit genau denselben inneren Monologen („Ich darf nicht versagen“, „Ich muss dies und das beschützen“…) erinnern beide an 08/15 Fighting Shounen-Main Chars. Ein gewisses Maß an Stereotypie ist in einem Sword & Sorcery-Setting zwar unvermeidbar, weil man bestimmte Archetypen einfach besetzen MUSS, aber ausgerechnet in der Hauptrolle einen derart faden Charakter knietief durchs Klischee waten zu lassen, hat mir überhaupt nicht gefallen. Dank zahlreicher anderer gut ausgearbeiteter Charaktere, die den beiden unrühmlichen Ausnahmen dann auch locker die Schau stehlen, was Hintergrund und Persönlichkeit angeht, nerven unsere zwei Ritter der monotonen Gestalt zum Glück nicht ganz so sehr. Besonders positiv anzumerken ist die differenzierte Darstellung der „Bösewichte“, deren Motivation für ihre Taten mindestens so gut beleuchtet wird wie die der „Helden“.
Die Handlung selbst lässt erst recht keine Langeweile aufkommen, verliert den roten Faden nie aus den Augen und verfügt vor allem über etwas was vielen anderen Genrevertretern abgeht, nämlich einen gut konstruierten Spannungsbogen. Der zweite Arc ab dem Zeitsprung in Folge 9 übertrifft den ersten dabei noch und gipfelt in einem epischen Finale, das diese Bezeichnung auch verdient. Gelegentliche zum Schmunzeln anregende Intermezzi, meistens irgendwelche Neckereien zwischen den Gruppenmitgliedern, lockern die ansonsten eher ernste Geschichte, in der auch die Romantik nur eine Randerscheinung darstellt, etwas auf – ich empfehle aber nachhaltig die Omakes am Ende zu skippen: auch wenn diese ganz nett gemacht sind, ist der Cut extrem häufig einfach zu harsch. In meinen Augen sind diese etwas unglücklich, nämlich noch VOR dem Ending platziert worden, dahinter wäre besser gewesen (und so wird es ja bei den meisten anderen Anime auch praktiziert, die ein solches Feature beinhalten).
Kleine Abzüge gibt es außerdem in der B-Note, da man bei den oftmals nicht sehr flüssigen Animationen die zehn Jahre bemerkt, die das Werk schon auf dem Buckel hat. Standbilder werden gerade in Kampfszenen mal mehr, mal weniger eingesetzt, die Qualität scheint insgesamt von Episode zu Episode Schwankungen zu unterliegen, wie man z.B. an geringfügigen Veränderungen im Zeichenstil erkennen kann. Für mich waren das aber nur kleine Schönheitsfehler, da ich das Flair der 90er eigentlich sehr schätze, vor allem was das individuelle Charakterdesign angeht – und das ist hier wirklich ausgezeichnet gelungen. Musikalisch befindet sich CotHK mit stimmungsvoll untermalender orchestraler BGM ebenfalls auf der guten Seite, dazu gesellt sich mit dem von Maaya Sakamoto gesungenen „Sea of Miracles“ ein Opening von Weltklasse.
Fazit:
Die Lodoss-Saga ist auf dem Fantasy-Sektor ein Schwergewicht, an dessen Storytelling-Qualitäten sich auch gegenwärtige Titel immer noch messen lassen müssen. Für Fans des Genres ohnehin Pflichtlektüre – aber auch für alle Anderen absolut lohnenswert!
Die männliche Hauptrolle nimmt wie in der OVA zunächst wieder der junge Ritter Parn ein. Leider war dieser bereits damals der langweiligste Charakter der Serie und hat eben diese Eigenschaft in die TV-Fassung mitgenommen. Er wird später durch den Knappen Skar abgelöst, der aber fast in jeder Hinsicht eine Kopie von Parn zu Anfang der OVA ist. Mit genau denselben inneren Monologen („Ich darf nicht versagen“, „Ich muss dies und das beschützen“…) erinnern beide an 08/15 Fighting Shounen-Main Chars. Ein gewisses Maß an Stereotypie ist in einem Sword & Sorcery-Setting zwar unvermeidbar, weil man bestimmte Archetypen einfach besetzen MUSS, aber ausgerechnet in der Hauptrolle einen derart faden Charakter knietief durchs Klischee waten zu lassen, hat mir überhaupt nicht gefallen. Dank zahlreicher anderer gut ausgearbeiteter Charaktere, die den beiden unrühmlichen Ausnahmen dann auch locker die Schau stehlen, was Hintergrund und Persönlichkeit angeht, nerven unsere zwei Ritter der monotonen Gestalt zum Glück nicht ganz so sehr. Besonders positiv anzumerken ist die differenzierte Darstellung der „Bösewichte“, deren Motivation für ihre Taten mindestens so gut beleuchtet wird wie die der „Helden“.
Die Handlung selbst lässt erst recht keine Langeweile aufkommen, verliert den roten Faden nie aus den Augen und verfügt vor allem über etwas was vielen anderen Genrevertretern abgeht, nämlich einen gut konstruierten Spannungsbogen. Der zweite Arc ab dem Zeitsprung in Folge 9 übertrifft den ersten dabei noch und gipfelt in einem epischen Finale, das diese Bezeichnung auch verdient. Gelegentliche zum Schmunzeln anregende Intermezzi, meistens irgendwelche Neckereien zwischen den Gruppenmitgliedern, lockern die ansonsten eher ernste Geschichte, in der auch die Romantik nur eine Randerscheinung darstellt, etwas auf – ich empfehle aber nachhaltig die Omakes am Ende zu skippen: auch wenn diese ganz nett gemacht sind, ist der Cut extrem häufig einfach zu harsch. In meinen Augen sind diese etwas unglücklich, nämlich noch VOR dem Ending platziert worden, dahinter wäre besser gewesen (und so wird es ja bei den meisten anderen Anime auch praktiziert, die ein solches Feature beinhalten).
Kleine Abzüge gibt es außerdem in der B-Note, da man bei den oftmals nicht sehr flüssigen Animationen die zehn Jahre bemerkt, die das Werk schon auf dem Buckel hat. Standbilder werden gerade in Kampfszenen mal mehr, mal weniger eingesetzt, die Qualität scheint insgesamt von Episode zu Episode Schwankungen zu unterliegen, wie man z.B. an geringfügigen Veränderungen im Zeichenstil erkennen kann. Für mich waren das aber nur kleine Schönheitsfehler, da ich das Flair der 90er eigentlich sehr schätze, vor allem was das individuelle Charakterdesign angeht – und das ist hier wirklich ausgezeichnet gelungen. Musikalisch befindet sich CotHK mit stimmungsvoll untermalender orchestraler BGM ebenfalls auf der guten Seite, dazu gesellt sich mit dem von Maaya Sakamoto gesungenen „Sea of Miracles“ ein Opening von Weltklasse.
Fazit:
Die Lodoss-Saga ist auf dem Fantasy-Sektor ein Schwergewicht, an dessen Storytelling-Qualitäten sich auch gegenwärtige Titel immer noch messen lassen müssen. Für Fans des Genres ohnehin Pflichtlektüre – aber auch für alle Anderen absolut lohnenswert!