Makiba no Shoujo Katri (1984)

牧場の少女カトリ

ドイツ語 Rezensionen – Das Mädchen von der Farm

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Avatar: Asane
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#1
Was genau den Zauber dieser 49-teiligen Serie ausmacht, ist einigermaßen schwer zu fassen. Für den, der dafür empfänglich ist, ist es die luzide Leichtigkeit der Musik von Jean Sibelius*, mit der dieser Anime förmlich durchtränkt ist und die wie geschaffen ist für die Bilder, die Eindrücke, die Einsamkeit der weiten finnischen Landschaft und dem einfachen Leben in einer bäuerlich geprägten Kultur zu Anfang des 20. Jahrhunderts.

*

die zu hörenden Stücke stammen im wesentlichen aus:

Karelia-Suite op. 11 Nr. 2 ("Ballade")
Rakastava-Suite op 14 Nr. 3
Lemminkainen-Suite op.22 Nr. 1 und Nr. 3 ("der Schwan von Tuonela") -
sowie unvermeidlich dem musikalischen Nationalheiligtum:
Finlandia op. 26

Die Eckpfeiler der Handlung sind nicht ganz unähnlich der einer anderen wohlbekannten Serie, in der ein kleines Mädchen mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist, weil hier wie dort die Mutter (resp. Tante) des besseren Verdienstes wegen nach Deutschland(!) gereist ist, um in Frankfurt(!) eine Anstellung zu finden – und bei beiden ist der Vater schon früh verstorben. Aber damit erschöpfen sich auch schon die Parallelen zu Heidi, und obschon man in dieser Grundkonstellation auch Anklänge an Anne finden kann, geht »Makiba no Shoujo Katri« durchaus eigene Wege, vermag jedoch nicht die Qualität der eben genannten Serien zu erreichen. Regisseur Hiroshi Saitou ist nun mal kein Takahata.

So bleibt also vieles eher Mittelmaß. Wenngleich meist oberes Mittelmaß. Und somit bleibt es auch Katri selbst überlassen, die Serie zu tragen, und das gelingt ihr auf eine Weise, die überrascht und überzeugt; nicht nur ihre Charakterzüge sind es, die den Zuschauer sehr bald gefangen nehmen, es ist die ganze Person, die ganze Persönlichkeit, die stimmig und sehr sorgfältig konzipiert ist, angefangen von Details wie Körperhaltung, Gestik, ihre charakteristische Art zu sprechen (die mir bislang unbekannte Seiyuu Hitomi Oikawa trifft auf geniale Weise genau den richtigen Ton), ihr Wesen ist auf unspektakuläre Art faszinierend, sie besitzt ein natürliches, offenbar angeborenes Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen, hat keine Angst oder Scheu vor fremden Menschen oder ungewohnten Situationen und ist ein ausgesprochenes Naturtalent im Umgang mit Tieren und Kindern, deren direkte und unverstellte Art ihr natürlich entgegenkommt – was erwartungsgemäß bei Erwachsenen nicht immer so gut funktioniert. Daß sie überhaupt alles andere als auf den Kopf gefallen ist, das zeigt auf eindrucksvolle Weise der letzte Teil der Serie, der Turku-Arc. Selbst ihre einzige, vermeintliche Schwäche, ihre Naivität und Vertrauensseligkeit, ist eigentlich keine, denn dadurch wird sie ständig von vielen Erwachsenen unterschätzt, und überhaupt: wir begleiten hier ein neunjähriges Mädchen auf ihrem drei Jahre währendem Werdegang durch verschiedene Anstellungen und Tatigkeitsbereiche. Katri ist kein Übermensch. Aber in ihrer stillen Souveränität, in ihrem spontanen und doch intelligenten Handeln gleicht sie einer bestimmten Person (ähnlichen Alters übrigens), wie ich sie erst über zwei Jahrzehnte später wieder erlebt habe.



Das in aller Kürze über Katri selbst. So viel man zu ihrem Wesen schreiben könnte, so wenig fällt einem zu den übrigen Personen ein, denn die bewegen sich durchweg im Bereich überraschungsfreier Durchschnittlichkeit, die übliche Massenware von der Stange, wenn man so will. Sowohl in der Persönlichkeit wie in ihrem Handeln, aber sie sind zum Glück ziemlich glaubwürdig geraten. Das ist gewissermaßen das übliche solide WMT-Niveau, allerdings mit ein paar speziellen Einschränkungen:

Und die betreffen vor allem das Drama selbst. Wer schon mehr als zwei WMT-Serien gesehen hat, weiß also, wie hier Drama und tragische Wendungen in die Wege geleitet werden. Auch hier macht die Serie so einige Baustellen auf
(pars pro toto: der Großvater mit dem schwachen Herzen sowie der kurze Hanna-Arc mit der unguten zweiten Begegnung)
und setzt einige Sollbruchstellen für einschneidende Veränderungen. Diese werden recht oft nicht genutzt. Das kann man als ein unbefriedigendes Nicht-Zusammenführen von losen Enden auffassen, aber auch als Indiz, daß man hier im Rahmen des Erträglichen bleiben und nichts überstrapazieren wollte. (Ich hab mich für letzteres entschieden.)

Bei aller Klischeehaftigkeit gibt es dennoch einige wunderschöne Charakterentwicklungen, langsam und bedächtig inszeniert, dafür umso überzeugender. In allererster Linie natürlich Katri; aber eben auch in ihrem Freundeskreis, wie z.B. bei Pekka (ebenfalls als Viehhirte angestellt), der mich in Erscheinung und Wesen immer etwas an Huckleberry Finn erinnert hat, oder auch bei Marttis großer Schwester Mari, ein Charakter wie Lucy von den Peanuts, aufbrausend, hochnäsig, selbstgerecht, deren Ablehnung von Katri späterhin in Bewunderung und Freundschaft umschlägt, als sie erkennt, wie Katri wirklich ist und welchen unscheinbaren, aber dennoch immensen Einfluss diese auf ihren Bruder ausübt, daß der die Schule plötzlich wieder ernst nimmt und sich auf einmal so richtig ins Zeug legt.

Einzelheiten dieser Art sind so unauffällig inszeniert und doch so großartig gelungen, daß ich sehr viel Mittelmäßiges und schlichtweg Generisches gern in Kauf genommen habe. Wie dicht solche Momente beieinanderliegen, zeigt beispielsweise Folge 23 sehr eindrucksvoll. Animationstechnische Unzulänglichkeiten gibt es auch hier zuhauf, speziell wenn etwas oder jemand fährt oder rennend in der Ferne verschwindet.
Aber das wird jedoch locker aufgewogen von den wirklich schier unglaublichen Hintergründen, die ungemein stimmungsvoll und realistisch nicht nur die Natur und die Kultur jener Zeit einfangen, sondern auch die damaligen Arbeitsmethoden und -mittel ziemlich reell wiedergeben ( - bis vielleicht auf die Eisenbahn: das ist schon ziemlich an der Grenze zu Disney-Kitsch).



"Jener Zeit": das ist das Finnland zu Beginn des 1. Weltkriegs – damals noch Teil des Russischen Reiches – bis zu seiner Unabhängigkeit drei Jahre später. Immer wieder gibt es beiläufig Einblicke in die zeitgenössischen Errungenschaften und politischen Entwicklungen, was nicht nur für das Zielpublikum Kinder einen Mehrwert darstellt, sondern generell die Geschichte auflockert und aufzeigt, daß nicht alles eitel Sonnenschein und Idylle ist und die Handlung nicht im luftleeren Raum spielt, sondern in einer Welt, die vielen (außer vielleicht in Finnland selbst) nicht mehr so recht geläufig ist. Und das ist im städtischen Milieu naturgemäß deutlicher zu spüren als draußen auf dem Land.
Daher bietet auch der Turku-Arc, bei aller Kürze, weitaus besser Gelegenheit, solche Dinge zu thematisieren, als es auf den Gutshöfen der Fall ist. Und apropos: so generisch vieles umgesetzt worden ist und so billig und fantasielos gerade die Dialoge oft ablaufen, gerade im Turku-Arc finden sich einige Perlen wunderbarer und ans Geniale grenzender Dialogregie, die sehr viel und sehr intelligent mit unausgesprochenen Missverständnissen spielt. Wie beispielsweise bei der Unterhaltung zwischen Lotta und ihrer Tante (der Hausherrin), als es um Lottas Schützling Katri geht, die hier gefälligst nicht Dienstmagd spielen soll.
Diese Tante übrigens ist ein rechter Besen und Hausdrache von altem Schrot und Korn, prinzipienfest, verhärmt und Disziplin einfordernd. Daß es zwischen ihr und Katri irgendwann knallen muss, scheint unausweichlich. Diesen Typus kennt man natürlich von Fräulein(!) Rottenmeier; aber in verschärftem Maße natürlich auch von Miss(!) Minchin aus Shoukoujou Sara – und passenderweise werden diese beiden, Tante und Miss Minchin, von der gleichen Seiyuu gesprochen.
War oben von unerwartender Charakterentwicklung die Rede, so ist hier ein weiterer Fall anzuführen: Selma, das etwas ältliche Haus"mädchen" der Tante. Wie der Herr, so's G'scherr: ebenso bissig, übellaunig und hartherzig, lässt sich die alte Jungfer aber alsbald von Katris Qualitäten überzeugen, und spätestens, als sie erlebt, wie Katri um 5 Uhr morgens schon im Haus zugange ist und aushilft, wandelt sich die Einstellung zu ihr ganz sachte, aber unaufhaltsam. Gleich in der Folge darauf wird (wieder einmal) deutlich, daß sich Katri vor keiner unangenehmen Situation drückt. Die Tante nämlich verlangt von ihr eine Art Mathematiktest**, da sie bei Katri, die bislang noch nie zur Schule gegangen ist und nur aus Büchern gelernt hat, kein nennenswertes Wissen vermutet und sie an ihren angestammten Platz in der Gesellschaft erinnern und sie ein wenig demütigen will. Das Ganze geht natürlich voll nach hinten los. Für die Tante, wohlgemerkt.

**

Die Aufgaben im einzelnen:

5+3=
12+7=
26+13=
17+38=
177+94=

38−15=
222−155=

7×4=
24×3=
35×7=

450÷25=
876÷73=
36,8−2,82÷0,3×3,5=

Für die letzten beiden darf Katri mit Stift und Papier rechnen; die letzte Aufgabe zeigt ein hübsches Klammerproblem, aber so steht es auf dem Zettel der Tante. Die Lösung wird nicht bekanntgegeben, da die Szene ausgeblendet wird hin zu Katris überschwänglicher Freude und stillem Triumph, als sie das Zimmer verlässt.

Vorlage für die Serie ist der Roman »Paimen, piika ja emäntä« von Auni Nuolivaara. Den dort geschilderten bewegten Werdegang von Katri kann der Anime im Ganzen natürlich nicht nachzeichnen; er endet daher mehr oder weniger im Irgendwo – an einer Stelle, die geeignet scheint, die Serie abzuschließen. Aber wenigstens angemessen rührend und tränenreich, als
Katri der nach Turku zurückgekehrten, aber typhusgeschwächten Mutter in die Arme stürzt.

WMT meint »World Masterpiece Theatre« (sekai meisaku gekijou), was man hier aber nicht so wirklich ernst nehmen kann. Denn weder ist das zugrunde liegende Buch weltbekannt noch in irgendeiner Hinsicht ein Meisterwerk. Ein kurzes Anlesen offenbart die zeittypische Erscheinung eines pathetisch-kitschigen Blut-und-Boden-Romans, durchtränkt mit heiligem Nationalgefühl.
Dementsprechend wurde das Werk für die Serie bearbeitet und zurechtgezimmert (der Dackel Abel kommt z.B. im Roman nicht vor) und kindgerecht hingebogen. Dennoch ist es gelungen, eine stimmige und ganz und gar nicht eintönige Serie daraus zu schustern, die nicht ganz so eindimensional gestrickt ist und die auch Botschaften vermittelt. Zum Beispiel, daß (in Zeiten beginnender Frauenemanzipation) sehr vieles, was Männer können und ihnen vorbehalten ist, genauso gut auch Frauen schaffen. Diese message wird einem die Serie über vielleicht ein bisschen zu penetrant aufs Brot geschmiert, aber dafür macht der Anime an anderen Stellen vieles richtig. Alles hält sich in Maßen, die Tragik, der Kitsch, die Komik, und letztere sorgt gerne mal unfreiwillig für Höhepunkte eigener Art. Zum Beispiel wenn auf einer Hochzeit eine Polka gespielt wird, zu der die Gäste Walzer tanzen.



Für ganz eigene Akzente sorgt allerdings auch die deutsche Fassung. Nicht nur die lieblos bis desinteressiert wirkende Synchronisation wirft ein trübes Licht auf die Veranstaltung, auch anderweitig pflegt man es zu verkacken. Bei der Wahl der deutschen Namen zum Beispiel:

Jeder Student eines philologischen Seminars lernt im ersten Semester zu recherchieren. Das ist nicht schwer, und in diesem Fall hätte man noch nicht mal die finnische Sprache beherrschen müssen: in allen europäischen Sprachen wird das Mädchen Katri (oder wenigsten Kati) genannt. Nur im Deutschen hat man sich für die Variante Katoli entschieden (und im Spanischen – vielleicht weil es so schön katoli-sch klingt). Warum? Keiner weiß es. Ein Blick ins Buch hätte geholfen.
Und auch die Inhaltsangabe auf KSM-Anime spricht Bände:
Katoli lebt gemeinsam mit ihren Großeltern auf einem Bauernhof in Finnland inmitten der schönsten Natur, an einem idyllischen See. Katoli ist ein tüchtiges, fröhliches Mädchen und erlebt spannende Abenteuer mit ihrem Dackel Abel, ihrem Kälbchen Iura und ihrem Freund Marti.
[...]
Und obwohl Katoli noch klein ist, darf sie bei der benachbarten Raikola-Farm als Vieh-Hirtin nützlich machen.
[...]
Katoli hat schon als Vieh-Hüterin auf der Raikola-Farm gearbeitet und nun verlässt sie ihr Zuhause abermals, um auf dem Kunzela-Hof mit zu helfen.

Klar, man will die lieben Kleinen nicht mit allzu anstrengenden Namen verschrecken. Aber die Serie derart gnadenlos auf kleine, heile Kinderwelt zu bügeln zeugt genau von dem Geist der schmerzfreien Verharmlosung und Verniedlichung, der schon Akage no Anne bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet hat. Und überhaupt: "darf sich nützlich machen" – nein, liebe Leute, hier geht es um nichts weniger als das nackte Überleben in politisch und vor allem wirtschaftlich schwierigen Zeiten!

Wer übrigens die richtig geschriebenen Namen wissen will, muss sich ironischerweise auf ANN schlau machen, denn dort heißt es korrekt Räikölä und Kuusela.



Soviel in aller gebotenen Kürze zu einer herausragenden Serie, die statt der 49 Folgen gerne deren 249 hätte dauern dürfen. Wirklich, wirklich schade, daß die Serie tatsächlich irgendwann zu Ende ist.

投稿の最終更新日時は 08.03.2021 01:55 です。
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