Paul VON OBERSTEIN

Als sein Vorgesetzter seinen Stolz über das Wohlergehen seiner gesamten Flotte stellt, sieht Paul nur einen einzig sinnvollen Weg, um aus dieser Miesere zu entkommen, nämlich die Flucht. Die Mentalität seines Vorgesetzten kann er ohnehin nicht so recht nachvollziehen, denn dadurch, dass er sein Leben so sinnlos hergibt, vergibt er auch die Chance, sich in einer weiteren Schlacht zu rächen. Da er nun einen neuen Vorgesetzten braucht, schließt er sich Reinhard von Lohengramm an, dessen Talent er schon davor bemerkte und er weiß, dass er, wenn er an Reinhards Seite verweilt, noch viel erreichen kann. Da er aber seinen vorherigen Vorgesetzten einfach verriet, kann man ihm nicht so recht trauen, eine Chance, dass dies sich nochmal wiederholt, wenn die Schlacht verloren ist, kann man nicht ausschließen, aber Pauls Fähigkeiten sind nicht zu verachten.

Oftmals wirkt er sehr mechanisch, da man anhand seiner Gestik und Mimik nicht auf seinen Charakter schließen kann, dafür verhält er sich viel zu emotionslos. Klar, dass man ihm unter diesen Bedingungen nicht vertrauen will, viel zu bitter schmeckt noch seine Flucht aus der vorherigen Schlacht. Auch seine Art schließt sich seiner Charaktereigenschaft an, andere Leute agieren oftmals wegen der Gier nach Macht, Freundschaft oder aus anderen Motiven heraus, bei Paul ist die wahre Absicht aber nicht auszumachen, es scheint einfach so, als ob er Großes von Reinhard erwartet und sich deswegen an dessen Seite begibt. Dort versucht er ihm Ratschläge zu geben, die seiner Meinung nach am sinnvollsten sind, diese beschränken sich meistens aber auf mathematische Berechnungen, oder auf Machtmaximierung. Ob andere Menschen dabei geopfert werden, ist zunächst nur zweitrangig, denn sein Blick geht weiter Richtung Zukunft und er berücksichtigt dort die Toten, die ein weiterführender Krieg mit sich bringen würde. Herzlos sind diese Varianten mit Sicherheit und auch moralisch verwerflich, aber zu keiner Zeit dumm oder unpassend, dafür sind seine Berechnungen zu genau, bzw. zu korrekt, als dass sie eine derartige Fehlerquelle aufweisen könnten. Reinhard gerät so aber zwischen die Fronten, denn einerseits steht ihm mit Paul ein sehr herzloser Mensch zur Seite, dessen Entscheidungen zwar sicherlich funktionieren, aber viele Menschenleben fordern und zum Anderen steht ihm noch sein bester Freund Siegfried Kircheis zur Seite, der einen ganz anderen Charakter als Paul hat, denn ihm liegt viel am Leben anderer Menschen und so redet er auf Reinhard ein, sodass er die Verlierer kapitulieren lässt, anstatt sie, wie von Paul vorgeschlagen, einfach umbringt.

Die Gedankengänge von Paul sind für andere Menschen nicht so leicht zu verstehen, denn da er keinerlei Emotionen zeigt, sind seine Intentionen für die anderen einfach nicht ersichtlich. Viel mehr befürchten sie, dass Paul einen weitaus höheren Rang anstrebt und sich Reinhard nur zu Nutze macht, um schneller an die Macht zu gelangen. Viele befürchten somit, dass er ihn aus dem Weg räumen könnte, wie er aber wirklich denkt, weiß keiner, egal wie lange jemand mit ihm zusammenarbeitet. Aber seine Handlungen gehen in der Regel nie gegen den Kaiser, sondern er bemüht sich immer ihm treu zu dienen. Einige von Reinhards Feinden fürchten den Scharfsinn von Paul, denn viele Intrigen erkennt er schon im Anfangsstadium und meldet dies dann auch sofort seinem Kaiser. Insbesondere Oskar von Reuental glaubt daran, dass Paul gegen ihn vorgehen will, da er spürt, dass Paul ihm in gewisserweise nicht traut. Sein kalter Blick und der emotionslose Gesichtsausdruck, resultieren aber auch aus den künstlichen Augen, die er trägt.

Geburtsdatum: 5. Mai 452 RC

Quelle: www.anisearch.de/character/15521