Kaja BERGMANN

Kaja verbrachte zu Lebzeiten ihren Aufenthalt in Japan während des 2. Weltkrieges. Bei einem Luftangriff verlor sie ihr Leben. Als Austauschschülerin aus Deutschland, ging sie auf die »Ookurayama Girls High School«, mit ihrer besten Freundin Arashi. Kaja und Arashi wurden sehr umschwärmt und bewundert von den anderen Schülerinnen. Für jemand, der gebürtig aus Deutschland kam, wusste sie ungemein viel über die japanische Kultur. Sie wurde unterrichtet in Tee-Zeremonien, Blumenarrangement, Tanz und benahm sich immer wie eine elegante junge Dame. Dies unterschied Kaja immer schon von Arashi, da Kaja ihre Freundin Arashi stets bei Unfug zurecht gewiesen hat. Nachdem Kaja und Arashi sich zufällig in Sayakas Café »Hakobune« wiedertreffen, sind die Umgangsformen gleichbleibend. Kaja und Arashi verloren sich in dem Chaos des Luftangriffes aus den Augen: Aber beide leben nun als Geister weiter und schwenken die Tabletts in Sayakas Cafés. Kaja ist nicht sonderlich begeistert von der Arbeitsbekleidung und bringt auch ihren Unmut darüber zum Ausdruck, weil für ihren Geschmack, diese ziemlich unangemessen ist. Jedoch muss Kaja sich damit abfinden und es sollen weitaus freizügigere Klamotten, die aufgrund von Mottoaktionen für das Café gedacht sind, folgen.

Als Geist braucht Kaja, wie auch Arashi, Lebensenergie, aber Kaja ist es nur gestattet, sich mit Mädchen verbinden zu können. Geradezu verblüfft ist sie, dass Jun als Verbindungspartner in Frage kommt, welche sie eigentlich für einen Jungen gehalten hat. Kajas Geister-Sensoren entlarven das Versteckspiel von Jun, aber sie verspricht Stillschweigen darüber zu bewahren, weil Jun sie darum bittet. In brisanten Situationen kann Kaja Jun demnach decken und hat für sie immer ein offenes Ohr. Seitdem Kaja im Cafe arbeitet und sie sich mit Jun verbinden kann, wohnt sie auch bei Jun und ihrer älteren Schwester Kyouko. Um sich nützlich zu machen, managt Kaja freiwillig den Haushalt. Eine Haushaltshilfe wie Kaja lässt keine Wünsche offen: Wäsche falten, putzen, kochen...

Mit dem anderen Geschlecht hat Kaja ihre Differenzen. Ihre Erziehung trägt daran eine nicht gerade kleine Mitschuld. Im Umgang mit Männern ist sie noch sehr unerfahren, weil sie dazu erzogen wurde, Männer abzuweisen. Zucht, Ordnung und Tugendhaftigkeit wurden ihr angeeignet. Für eine sehr lange Zeit empfand sie es als richtig, sich Männern gegenüber abzuwenden. Doch in ihr kamen Zweifel auf, ob dies wirklich das war, was sie persönlich wollte. Völlig zerrissen von den Gedanken, fühlte sie sich klein und miserabel. In der Schule herrschte ein strenges Kontaktverbot zwischen Jungen und Mädchen. Die Schüler wurden angeschnauzt, für ein simples nebeneinander Hergehen und ein entdeckter Liebesbrief führte zum Schulausschluss. Für Kaja war dies eine sehr prägende Zeit, die sie selbst, nun ca. 60 Jahre später, immer noch einholt. Gefühle zu zeigen ist für Kaja sehr ungewohnt, weil sie immer drauf bedacht war, ihre Haltung zu wahren. Dennoch gibt es Momente, in denen die so nach innen gewandte Kaja die Emotionen übermannen. Selten sieht man Kaja weinen und wenn es doch einmal aus ihr herausbricht, entsteht der Eindruck, sie würde den gesamten angesammelten Ballast abwerfen.

Im Café erlebt sie, zusammen mit Hajime, Arashi, Yayoi, Kanako, Jun und der Chefin, eine turbulente Zeit. Das Café hat auch einen tiefen Platz in ihren Erinnerungen. Der Café-Besitzer war zu Kajas Zeit ihr heimlicher Schwarm, aber ihm das zu gestehen, traute sich Kaja nie. Nicht einmal als sie die 2. Möglichkeit erhält und mit Jun in der Zeit zurück reisen kann. In der Vergangenheit herum zu pfuschen, wie Arashi, lehnt Kaja strikt ab, weil sie Konsequenzen für die Gegenwart befürchtet. Kleinere Zeitsprünge von Tagen oder Stunden, weil Sayaka es von ihr verlangt oder wenn sie sich als Gegenleistung über süße Fressalien freuen darf, sind akzeptiert. Für eigene Interessen schnappt sich Kaja einfach Jun, ob diese will oder nicht. Meistens geht Kaja dann auf die Suche nach Dieben, die sich an ihren Süßigkeiten unerlaubt bedient haben.

Apropos Süßigkeiten: Süße Fressalien sind Kajas Leidenschaft und zugleich auch Schwachstelle (bestes Mittel um Kaja zu bestechen). In der damaligen Zeit galten Süßigkeiten als Luxus und so behandelt Kaja diese schließlich auch. Sachlich, ruhig, verständnisvoll und sanft vom Charakter her, so kennt man sie. Aber alle ihre Tugenden geraten in Vergessenheit, wenn folgendes Szenario eintrifft: Wer hat von meinem Tellerchen gegessen? Wer hat von meinem Törtchen genascht? Hier fehlt definitiv etwas im Kühlschrank! Ihre reservierte Süßspeise (z.B. letzte Stück Kuchen) wird vor ihren Augen verspachtelt (von Arashi). Achtung... nun ist Miss »Cake-Maniac« Kaja Bergmann, deren himmelblaue Augen deswegen böse funkeln, mächtig angefressen, wie ihr Törtchen, bzw. starr vor Schock. Jedes Wort der Entschuldigung lässt Kaja nicht gelten, denn bei Süßkram bleibt sie knallhart.

Hintergrundinformationen über die Existenz von Geistern und Zeitreisen: siehe bei => Sayoko (alias Arashi)

Quelle: www.anisearch.de/character/21231