Fino BLOODSTONE

Der plötzliche Tod des Dämonenkönigs versetzt viele in eine unerwartete Lage und im Falle der zahlreichen Helden, die sich noch in der Ausbildung für den späteren Kampf waren, bedeutete es sogar den Verlust ihrer Lebensgrundlage. Selbst das lässt sich jedoch mit Finos Situation nicht vergleichen, in die sie sich als Tochter des Dämonenkönigs, und damit legitime Nachfolgerin, jetzt befindet. Mit so einer Abstammung kann man eigentlich nur ein finsteres Geschöpf mit tiefschwarzem Herzen erwarten, Fino jedoch ist das genaue Gegenteil davon: Ein junges, lebhaftes Mädchen, das vor Tatendrang nur so übersprudelt. Sich in die menschliche Gesellschaft zu integrieren, lautet ihre höchste Priorität, doch obwohl sie das menschliche Verhalten schon eine Weile studiert, kann sie vieles davon immer noch nicht nachvollziehen. In solchen Situationen improvisiert sie dann einfach, indem sie Kenntnisse von „Zuhause“ anwendet, die für normale Menschen einen eher makaberen Beigeschmack haben.

Da sie jetzt einen Job benötigt, bewirbt sie sich im Kaufhaus Reon als kaufmännische Angestellte, wobei ihre Bewerbung ebenso kurz wie aufschlussreich ist, da sie tatsächlich unverblümt dort hinein schreibt, dass sie des Dämonenkönigs Tochter ist und das gleiche dann auch noch unter Berufserfahrung angibt. In dieser Hinsicht ist sie ziemlich arglos und unbedarft und versteht nicht so recht, warum es besser ist, diesen Umstand nicht einfach so herauszuposaunen. Weil Filialleiterin Seara aber sowohl einen guten Riecher als auch ein gutes Herz hat, stellt sie Fino tatsächlich ein und teilt sie ausgerechnet Raul zu Ausbildungszwecken zu, der als ehemaliger Heldenanwärter früher auf der gegnerischen Seite gestanden hat. Fino erweist sich allerdings als äußerst interessiert, oftmals auch übereifrig, Neues dazuzulernen. Missverständnisse sind aber vorprogrammiert, da sie bei allem guten Willen dennoch nicht so leicht aus ihrer Haut kann und mit ihrer majestätischen Lache und Redewendungen, die eher dazu gedacht waren, tapfere Helden einzuschüchtern, die Kunden eher verunsichert bis verängstigt. Nichtsdestotrotz macht ihr das Arbeiten unglaublichen Spaß, was man auch an der Energie sieht, mit der sie ihre Aufgaben angeht. Besonders beim Putzen stellt sie Geschwindigkeitsrekorde auf. Magische Gegenstände, wie sie das Kaufhaus vertreibt, gehen anfangs jedoch noch zu Bruch, wenn sie sie anfasst, da ihr magisches Potential als Dämonin höchster Stufe zu stark für die Schaltkreise der Geräte ist und diese somit überladen werden. Sie lernt aber schnell, den Output zu kontrollieren, was zwar nicht ganz leicht ist, aber machbar.

Sie versteht sich mit allen Angestellten blendend, ihre hauptsächliche Bezugsperson ist aber Raul, von dem sie im übrigen nicht weiß, dass er einmal ein Held werden sollte. Sie sieht ihn als Vorbild an, sowohl was die Arbeit im Kaufhaus angeht als auch ihr Bestreben, mehr über die Menschen zu lernen. In dieser Hinsicht mutet ihr Verhalten oft wie das eines kleinen Kindes an, das die Welt gerade Schritt für Schritt neu entdeckt.

Quelle: www.anisearch.de/character/37855