Paul DUNCAN

Herr Duncan ist ein unglaublich bekannter und erfolgreicher Musiker, der vor allem für seine Filmmusik sehr geschätzt wird. Als er als neuen Diener North Nr. 2 an seine Seite geschickt bekommt, kann er sein eigenes „Glück“ kaum fassen, handelt es sich bei diesem Roboter doch um eine Kriegsmaschine, die zu Zeiten des 39. Zentralasiatischen Krieges tausende von Robotern vernichtete. Oder anders gesagt, Paul vermag es nicht, North Nr. 2 auch nur in kleiner Weise Vertrauen zu schenken. In ihm sieht er nur eine Tötungsmaschine, die nicht einmal dazu imstande ist, einen halbwegs vernünftigen Tee zu kochen. Als dieser es dann auch noch wagt, den Wunsch zu äußern, Klavier spielen zu wollen und dabei dann auch noch das geschätzte Klavier von Paul Duncan anfasst, will er ihn eigentlich nur noch loswerden.

Die Abneigung gegen North Nr. 2 lässt sich auch als Abneigung im Allgemeinen gegenüber jedweder neuen Technik bezeichnen. In seinem Schloss verfügt er über die beste Technik, verwendet für seine Musik aber nach wie vor seinen alten Flügel, den er seit etlichen Jahren besitzt. Seiner Ansicht nach vermag es die neuwertige Technik nicht, die Musik so abzuspielen, wie er sie beabsichtigt zu komponieren. Oder anders gesagt: Die neueste Technik kann nicht das einfangen, was er als das Herz seiner Musik sieht. Dies ist auch der Grund, weswegen er sich als blinder Mann trotz vorhandener Alternativen nicht behandeln lassen will. Die künstlichen Augen würden die Welt nicht so darstellen können, wie er sie von damals im inneren Auge gespeichert hat.

Er ist weltberühmt, doch seine Erfolge liegen eher in der Vergangenheit. Selbst behauptet er, dass er jederzeit auf dem Niveau damaliger Zeiten komponieren könnte, doch hat er bereits genügend Geld, um sich damit nicht befassen zu müssen. Anrufe erhält er dennoch immer wieder. Man wünscht sich hierbei aber mehr, seine alten Stücke erneut verwenden zu dürfen, als dass man von ihm erwarte, dass er erneut komponiert. Zwar beteuert er, er könne jederzeit wieder neue Stücke schreiben, doch die Außenwelt zweifelt an diesen Worten.

Tatsächlich versucht er sich stets an einem Stück, das er aber nicht weiter komponieren kann, weil er immer an einer Stelle hängen bleibt. In seinen Träumen summt er diese Musik immer wieder, die er zu greifen versucht, doch nach dem Erwachen vermag er es nicht, sich an diese Musik zu erinnern. Tatsächlich entstammt sie aus seiner Kindheit, an die er sich jedoch nicht sehr gerne erinnert. Als Kind nutzte er noch seinen richtigen Namen, Paulo Holy, den er nun nicht mehr verwendet. Geboren ist er eigentlich auch in Böhmen. Von seiner Mutter nicht gewollt, wurde er in ein Internat gesteckt, während sie sich mit einem reichen Mann einließ. Tagein, tagaus musste er sich den Gewalttaten der anderen Kinder ergeben, da er zu schmächtig und krank war. Er litt unter einer Krankheit, die ihn immer weiter schwächte. Als eines Tages ein japanischer Arzt kam und ihn behandelte, verlor er allmählich sein Augenlicht, was die Nebenwirkung der Behandlung war. Die ihm noch verfügbare Zeit, in der er sehen konnte, widmete er ganz der Musik, indem er Noten studierte. Getrieben vom Hass auf seine Mutter und deren Liebhaber kaufte er sich später vom Vermögen, das er sich durch seine Arbeit erwirtschaftete, das Schloss, in denen beide residierten.

Wirklich zufriedenstellen konnte Paul dies jedoch nie. Tatsächlich erfährt er erst, nachdem North Nr. 2 sein Diener wird, von ihm, dass sich Pauls Mutter mit diesem Kerl einließ, damit sie sich den Arzt für seine Operation leisten konnte. Sie suchte ihn auch immer wieder auf, traute sich jedoch nicht, sich ihm anzunähern, da sie über den Hass ihres Sohnes Bescheid wusste. Man könnte also sagen, dass er erst durch North Nr. 2 wirklich die Augen öffnen kann. In ihm hat er zunächst nichts außer eine Kriegsmaschine gesehen. Doch der Wunsch von North Nr. 2, Klavierspielen zu lernen und dabei auch noch Paul dabei zu helfen, das unvollständige Stück fertigzustellen, an das er sich so gut erinnert, weil er es zusammen mit seiner Mutter immer sang, schweißen die beiden so nahe zusammen, dass man sie wirklich als Freunde bezeichnen kann.

Quelle: www.anisearch.de/character/65717